Carina on Tour
Mittwoch, 14. September 2011
6 Wochen Kamerun
Leider sind wir nicht besonders weit gekommen bevor wir eine Panne hatten, aber nach einer Stunde kam ein Ersatzbus und wir konnten unsere Reise fortsetzen.
Abends sind wir dann in Yaoundé angekommen und wurden von Armands Nichte abgeholt. Wir konnten bei seiner Schwester übernachten.
Am Samstag haben wir uns dann die Stadt angeschaut und haben außerdem voller Begeisterung das erste Mal in 6 Wochen Schinken und Käse gegessen, waren in einem westlichen Supermarkt und haben uns zum Mittag einen Besuch beim Italiener gegönnt, inklusive Kaffee um die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, die Toilette mit Klobrille, Klopapier und fließendem Wasser (!!!) nutzen zu können. Während die Jungs die Aktion erfolgreich abschließend konnten, musste ich leider unverrichteter Dingen abziehen, zum Glück hat mein Körper aber noch bis Bangangté durchgehalten.
Nachmittags waren wir dann bei einer Bekannten von Armand, einer Schneiderin und haben unsere Maße nehmen lassen für unsere traditionelle afrikanische Kleidung.
Abends waren wir dann mit zwei Nichten von Armand tanzen. Unser erstes Mal in einem kamerunischen Nachtclub. Es hat viel Spaß gemacht, obwohl bei kamerunischer Musik viele Lieder ziemlich gleich klingen und das Tanzen der Einheimischen mehr nach „Trockensex“ (Zitat Hannes) als nach Tanzen aussieht.
Am Sonntag sind wir dann zurück nach Bangangté. Diesmal hat es etwas länger gedauert bis es losging und der Bus wurde über Kapazität gefüllt, was dazu geführt hat, dass ich auf meinem Rucksack sitzen musste und leider an mein Sandwich, das runter gefallen war erst bei Ankunft rankam, aber auch diese gefühlten 100 Stunden gingen irgendwann vorbei. Es hat geholfen, dass das heulende Kind nach einer Stunde Gebrüll endlich vor Erschöpfung (und vermutlich Sauerstoffmangel) eingeschlafen ist.
Bis nächste Woche!
Dienstag, 6. September 2011
5 Wochen Kamerun
Dieses Wochenende sind wir am Samstagmorgen mit unserem Freund Ducle nach Dschang gefahren, seinem Heimatort. Dschang liegt im Hochland Westkameruns, im französischsprachigen Teil des Landes, auf einer Höhe von 1380 m. Die Stadt gehört politisch zur Provinz Ouest und hat rund 70.000 Einwohner. Die Stadt wurde von den Deutschen mitgestaltet und es ist etwas deutscher Einfluss erkennbar. Außerdem gibt es dort eine Universität, viel spannender ist es aber nicht. Abends sind wir dann nach Bafoussam gefahren und haben bei Armand’s Schwester übernachtet, da wir am nächsten Morgen nach Bamenda wollten und das dauert mit öffentlichen Verkehrsmitteln von Bangangté aus zu lange.
Am Sonntag sind wir dann nach Bamenda gefahren. Bamenda ist die größte Stadt des kamerunischen Westens mit 190.000 Einwohnern und liegt inmitten hoher Berge. Es ist die Hauptstadt der englisch-sprachigen Provinz Northwest und ist umgeben von Wasserfällen. Die Stadt ist eine Hochburg der Opposition und wichtiges Zentrum der Landwirtschaft und des Handwerks.
Wir haben eine kleine Wanderung zu einem der Wasserfälle gemacht, was sehr schön war. Leider fing es 10 Minuten nachdem wir wieder in der Stadt waren an zu regnen. Und wenn es hier regnet, regnet es, doll und lange. Uns blieb nichts anderes übrig als die Heimreise nach Bangangté anzutreten.
Das Projekt läuft weiterhin gut und auch der Bericht ist praktisch fertig. Gesundheitlich sind wir alle auf der Höhe.
Montag, 29. August 2011
4 Wochen Kamerun
Foumban ist eine Stadt im westlichen Kamerun mit ca. 115.000 Einwohnern. Sie ist das historische, politische, religiöse und kulturelle Zentrum des Volkes der Bamoun und traditionelle Hauptstadt des südlichsten Sultanats Kameruns. Außerdem ist sie die administrative Hauptstadt des heutigen Departements Noun.
Die Stadt beherbergt den im 19. Jahrhundert von König Njoya errichteten Sultanspalast, welcher sich architektonisch an norddeutscher Backsteinbauweise orientiert. Der König ließ den Palast nach dem Vorbild deutscher Postkarten konstruieren, welche ihm ein Expeditionstrupp des deutschen Militärs mitgebracht hatte. Der Palast fungiert bis heute als Sitz des Sultans und Königs in einer Person. Ferner beherbergt er das historische Museum des Bamoun-Volkes, in dem zahlreiche traditionelle Trachten, Waffen und Möbel ausgestellt werden.
Das Zentrum der Stadt wird zudem von einem großen Markt für Lebensmittel und traditionelle Handwerkkunst der Bamoun geprägt.
So, das war etwas Wiki-Info über Foumban. Wir sind dort im Museum gewesen und haben uns den Markt angeschaut und die ersten Mitbringsel erstanden. (Wer sich etwas Spezielles wünscht, bitte Bescheid sagen)
Danach waren wir in der Chefferie von Bajoun und haben uns dort umgesehen. Und wir sind an einer Schule vorbeigekommen, wo gerade ein traditioneller Tanz aufgeführt wurde, dort haben wir dann noch zugeschaut.
Am Sonntag habe ich bei einem Freund, Ducle, beim Fußballspiel der alten Herren von Bangangté zugeschaut und danach mit der Fußballmannschaft noch in der Kneipe gesessen.
Am Samstag ist noch eine Deutsche in Bangangté angekommen, eine Freundin von Armand aus Lübeck.
Weitere Neuigkeiten:
Ich kann mit Stolz sagen, dass ich den Unterrichtsteil meines Master of Science in Biomedical Engineering mit einem Durchschnitt von 2.0 bestanden habe. Jetzt muss ich nur noch flugs eine Master Thesis schreiben und dann bin ich auch schon fertig mit dem Studium :-)
Master Thesis: Ich habe von einem meiner Professoren an der FH eine Ausschreibung bekommen, mit der ein Biomechanisches Labor in Portland, Oregon (USA) deutsche Studenten dazu anregt sich für Diplom-, Master- und Doktorarbeiten zu bewerben (einer der Leiter ist wohl deutsch). Bewerbungsschluss für das Frühjahr 2012 ist Ende Oktober. Ich warte jetzt nur noch auf das Zeugnis von Olympus und dann werde ich denen mal meine Bewerbung schicken. Die Masterarbeit würde auch bezahlt werden, wäre ja auch mal wieder eine nette Abwechslung für Arbeit auch Geld zu bekommen :-)
Irvine: Ich habe ja schon seit einer Weile ein Zimmer, seit Freitag habe ich auch eine Fußballmannschaft :-)
Montag, 22. August 2011
3 Wochen Kamerun
Jetzt bin ich schon seit 3 Wochen in Kamerun. Das Projekt läuft, die Temperaturen sind angenehm, der Regen hält sich in Grenzen und das Essen schmeckt noch.
Ich habe meine erste Magenverstimmung über 2 Tage gut überstanden. Woher die kam, weiß ich allerdings nicht, da Philip, Hannes und ich eigentlich immer dasselbe essen und es den beiden gut ging.
Am Mittwoch gab‘ es ein großes Essen bei dem Präsidenten der Uni, der auch gleichzeitig der Bürgermeister eines der Nachbarorte ist, da gerade französische Geldgeber der Uni zu Besuch waren und wir wurden dazu geladen. Das Essen war sehr lecker und wir hatten mal die Möglichkeit zu sehen, wie die reichen Leute in Kamerun leben, was schon beindruckend war. Die Unterschiede sind riesig.
Am Samstag sind wir ins 1 Stunde entfernte Baffousam gefahren, da dort der nächste Geldautomat ist und wir ziemlich pleite waren. Am Freitagabend hat sich noch Ducle, ein Freund von uns, spontan entschieden mitzukommen, was das Ganze um einiges einfacher gemacht hat. Wir sind dann noch weiter nach Mbouda gefahren, wo wir Ducle’s Familie besucht haben. Gereist sind wir indem wir uns Sitzplätze in Autos gekauft haben und dann von Bangangte nach Baffousam, von Bafoussam nach Mbouda, von Mbouda nach Bafoussam und von Bafoussam nach Bangangte gefahren sind. Zum Glück waren wir zu viert, das heißt bis auf einmal hatten wir immer ein Auto für uns (wir mussten allerdings einen Platz extra bezahlen, da normalerweise 6 bis 7 Leute in eine Auto gequetscht werden) . Das andere war ein Kleinbus der bis über die Kapazitäten mit Menschen gefüllt wurde.
Am Sonntag haben wir ein wenig zu Fuß die Gegend erkundet und Wäsche gewaschen und gebügelt. Sonntagabend waren wir bei Ducle zum Essen und er hat uns ein Video von der Beerdigung seines Vaters gezeigt, wo traditionelle afrikanische Tänze getanzt wurden.